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Ist Flatpak Fluch oder Segen?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 24.04 (Noble Numbat)
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burli

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Ich weiß nicht, ob Flatpak wirklich eine gute Lösung ist, um Pakete zu installieren. Klar, man hat keine Problem mit Abhängigkeiten wie bei deb, weil alle Abhängigkeiten gleich mitgeliefert werden.

Aber wenn man für ein Programm statt 32MB fast 800MB installieren muss oder statt 100MB fast 2,5GB frage ich mich, ob das wirklich eine gute Lösung ist

Aufgefallen ist mir das, als ich mir mal die Festplattenbelegung von meinem alten Rechner angeschaut habe, weil sich die alte 512GB SSD so langsam gefüllt hat und ich feststellen musste, dass ein erheblicher Teil davon für Flatpak draufgeht. Das Ende vom Lied: ich habe mir eine 2TB NVME gekauft, weil die alte SSD echt nicht mehr zeitgemäß war.

Ich bin sicher, dass Thema wurde schon hinreichend breit getreten. Leider habe ich auch keine bessere Idee, wie man das Problem lösen kann.

kB Team-Icon

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Deine Frage: Ist Flatpak Fluch oder Segen?

Die Antwort lautet: Ja.

sh4711

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burli schrieb:

Ich weiß nicht, ob Flatpak wirklich eine gute Lösung ist, um Pakete zu installieren. Klar, man hat keine Problem mit Abhängigkeiten wie bei deb, weil alle Abhängigkeiten gleich mitgeliefert werden.

Die Frage ist, was sind das für Pakete? Sind das Pakte, ohne die du den Computer eh nicht einschalten würdest, also Pakte, die für dich unabdingbar sind?
Denn solche würde ich als deb installieren.
Pakete, um Software zu testen, Software die eben nicht für die Nutzung deines Computers unabdingbar ist kann man temporär im Paketformat xy installieren.

von.wert

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23. Dezember 2020

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burli schrieb:

Aber wenn man für ein Programm statt 32MB fast 800MB installieren muss

Was ist diesbzgl. anders als bei snap?

tomtomtom Team-Icon

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burli schrieb:

Ich weiß nicht, ob Flatpak wirklich eine gute Lösung ist, um Pakete zu installieren. Klar, man hat keine Problem mit Abhängigkeiten wie bei deb, weil alle Abhängigkeiten gleich mitgeliefert werden.

Aber wenn man für ein Programm statt 32MB fast 800MB installieren muss oder statt 100MB fast 2,5GB frage ich mich, ob das wirklich eine gute Lösung ist

Da kannst du allerdings ein sed -i s/Flatpak/Snap/g auf den Text loslassen und die Aussage stimmt weiterhin.

noisefloor Team-Icon

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6. Juni 2006

Beiträge: 29567

Hallo,

Aber wenn man für ein Programm statt 32MB fast 800MB installieren muss oder statt 100MB fast 2,5GB frage ich mich, ob das wirklich eine gute Lösung ist

Flatpaks werden - im Gegensatz zu snap - immer dekomprimiert auf dem Rechner gespeichert. Dadurch, und natürlich dadurch, dass die Abhängigkeiten mit an Bord sind, braucht man deutlich mehr Plattenplatz.

von.wert schrieb:

Was ist diesbzgl. anders als bei snap?

Nichts, jedenfalls nicht für den Endanwender von Anwendungssoftware. Technisch gibt es erhebliche Unterschiede - die aber erstmal egal sind, solange die Software läuft. Wenn man kein Problem mit Plattenplatz hat, siehe oben. snaps können auch größere als DEB sein, bleiben aber immer im squashfs Dateisystem komprimiert.

tomtomtom schrieb:

Da kannst du allerdings ein sed -i s/Flatpak/Snap/g auf den Text loslassen und die Aussage stimmt weiterhin.

+1. Von daher verstehe ich die Frage des TE auch nicht wirklich, weil das ja für snap schon mindestens 1000x durchgekaut wurde.

Ich sehe auch nicht wirklich einen Grund, warum man unter Ubuntu Flatpak nutzen sollte, sofern es nicht das einzige Paketformat ist, indem sich die gewünschte Software $FOO installieren lässt.

Gruß, noisefloor

burli

(Themenstarter)
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27. April 2007

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Ich habe ja auch nicht von snap gesprochen. Leider gibt es bei snap nicht alles und in deb nur alte Versionen.

Wie viel Platz snap Pakete einnehmen weiß ich nicht. Einzige Alternative zu Flatpak ist oft nur ein PPA, was auch nicht unbedingt immer wünschenswert ist

verdooft

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15. September 2012

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Source laden, kompilieren, Anwendung installieren - gibts auch oft.

von.wert

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23. Dezember 2020

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noisefloor schrieb:

von.wert schrieb:

Was ist diesbzgl. anders als bei snap?

Nichts, jedenfalls nicht

...usw. Du weißt, was eine rhetorische Frage ist? Gerichtet an den Threadstarter. Außerdem beachte diesbzgl.', also platzbezogen und vor allem trafficbezogen'!

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 12009

burli schrieb:

Einzige Alternative zu Flatpak ist oft nur ein PPA, was auch nicht unbedingt immer wünschenswert ist

Einfach eine sinnvolle Linux-Distribution verwenden - sieh über den für Dich offensichtlich sehr langen Ubuntu-Tellerrand!

tomtomtom Team-Icon

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22. August 2008

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burli schrieb:

Einzige Alternative zu Flatpak ist oft nur ein PPA, was auch nicht unbedingt immer wünschenswert ist

Das würde mich ja mal interessieren, wo das PPA die einzige andere Möglichkeit sein soll.

Stampft da der Ersteller ein fertiges Binary aus dem Boden, dass er dann ausschließlich per PPA und Flatpak verteilt?

V_for_Vortex Team-Icon

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1. Februar 2007

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Rein praktisch mag ich an Flatpak, dass es eine etwas komfortablere und AFAIK etwas sicherere Methode ist, Fremdpakete zu installieren. Ich suche meist in dieser Reihenfolge nach einem bestimmten Programm: offizielle Apt → Flatpak/hub → Snap(store), mit Rücksicht auf die evtl. unterschiedlichen Versionen.

Der Plattenplatz ist mir in heutigen Zeiten mit Terabyte-Platten ziemlich egal und relativiert sich meiner Erfahrung ähnlich wie bei Apt-Paketen mit der Zeit, weil die zusätzlich installierten Abhängigkeiten ggf. von mehreren Flatpak-Anwendungen genutzt werden.

Im direkten Vergleich zu Snap mag ich, dass Flatpaks zur Installation eines Programmes für nur einen Benutzer keine Rootrechte benötigen.

Etwas mühsam bis nervig – wenn auch sicherheitstechnisch verständlich – finde ich, dass Flatpaks meist extrem eingesperrt sind und man Ihre Zugriffsrechte auf bestimmte Verzeichnisse ggf. erst mittels z.B. Flatseal anpassen muss. Das könnte etwas benutzerfreundlicher gelöst werden, z.B. durch eine entsprechende Bitte um Erlaubnis bei Zugriff.

shiro Team-Icon

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20. Juli 2020

Beiträge: 1273

Neben den Anmerkungen, die noisefloor bereits aufgeführt hat, gibt es ein paar Punkte, die noch nicht zur Sprache gekommen sind:

  • Bei Flatpak ist man weitgehend Distributions-unabhängig. Bei Snap ist eine Bindung an Ubuntu/Canonical gegeben.

  • Wenn der Programmierer einer Snap-Applikation nicht berücksichtigt hat, dass man auf andere Objekte (z.B. Verzeichnisse/Dateien) zugreifen will, die er nicht vorgesehen hat, ist man recht aufgeschmissen. Bei Flatpak kann man diese Objekte relativ leicht über "flatpak document-export" für die Nutzung freigeben.

  • Bei Flatpak kann man sich relativ leicht (wie z.B. bei docker) in die Sandbox begeben und interessierende Funktionen aus Sicht der Applikation prüfen/anpassen.

Man wird Aufwands-bedingt um Konstruktionen wie AppImage, Docker, Snap, Flatpak usw nicht umhin kommen. Welche dieser Sandbox-Lösungen für einen im Einzelfall geeignet erscheint, muss jeder aus meiner Sicht individuell bestimmen.

Frieder108

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7. März 2010

Beiträge: 9590

shiro schrieb:

  • Bei Flatpak ist man weitgehend Distributions-unabhängig. Bei Snap ist eine Bindung an Ubuntu/Canonical gegeben.

Du kannst auch Snap unter nahezu jeder Distri nutzen - also zumindest so den "üblichen" Verdächtigen. https://snapcraft.io/docs/installing-snapd

burli

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27. April 2007

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V_for_Vortex schrieb:

Etwas mühsam bis nervig – wenn auch sicherheitstechnisch verständlich – finde ich, dass Flatpaks meist extrem eingesperrt sind und man Ihre Zugriffsrechte auf bestimmte Verzeichnisse ggf. erst mittels z.B. Flatseal anpassen muss. Das könnte etwas benutzerfreundlicher gelöst werden, z.B. durch eine entsprechende Bitte um Erlaubnis bei Zugriff.

Das ist ein Punkt, der mich bei Flatpak auch stört. Wenn ich VSCode zB als Flatpak installiere verhält es sich anders als wenn ich das offizielle DEB Paket verwende.

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