ubuntuusers.de

Microsoft angeklagt wegen Internet Explorer - droht das bald auch Ubuntu und anderen Distris ?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
Antworten |

Mebus

Avatar von Mebus

Anmeldungsdatum:
21. Dezember 2007

Beiträge: 250

Wohnort: Niederrhein

Hallo,

hier:

http://www.sueddeutsche.de/257383/687/2717035/Microsoft-droht-Bussgeld.html

wird beschrieben, dass Microsoft ein Bußgeld droht, weil es sein Betriebssystem mit dem Browser Internet Explorer ausliefert. Auch einige Linux Distributionen werden mit vorinstalliertem Browser und anderer Software ausgeliefert.

Droht uns auch bald eine Klage ?

Danke

Gruß

Mebus

Antiqua Team-Icon

Avatar von Antiqua

Anmeldungsdatum:
30. Dezember 2008

Beiträge: 4534

wenn Ubuntu oder generell $IRGEND_EINE_DISTRIE mal eine Marktverbreitung hat, daß die Monopolgesetze greifen und sie nur einen einzigen Browser vorinstaliert ausliefern, dann ja 😉

genios Team-Icon

Avatar von genios

Anmeldungsdatum:
7. März 2008

Beiträge: 695

Wohnort: Goch

Mit dem zusätzlichem kleinem Detail dass man unter Windows ab Version 98 SE aufwärts den Internet Explorer nicht mehr aus dem System verbannen kann ohne ein nahezu nicht mehr lauffähiges Windows geschenkt zu bekommen. Was hingegen bei, in diesem Fall, Ubuntu egal ist, denn hier hast Du die Freiheit Dich für Opera, Firefox, Epiphany und Co zu entscheiden ohne direkte Auswirkungen auf das System.

AlphaX2

Avatar von AlphaX2

Anmeldungsdatum:
23. August 2008

Beiträge: 275

Wohnort: Welt - Europa - Deutschland - Dresden

Außerdem werden sie sicherlich nicht klagen da ja viele Distibutionen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Was also heißt das man sich ja auch kostenlos um entscheiden kann oder aber sogar teils die Alternativen angeboten (KDE mit Konquerer) oder auch da ja andere Browser in den Repros sind - und einfach mit "Programme hinzufügen / entfernen" geladen / gekickt werden können.

Ansonsten greifen ja auch die anderen Fakten!

AlphaX2

siimon

Anmeldungsdatum:
10. Januar 2008

Beiträge: 526

Wohnort: /home/simon/

Ich find das ja total dumm. Wenn man Windows ohne dem IE ausliefert kann man ja nicht ins Internet und sich einen anderen Browser runterladen 👿

Antiqua Team-Icon

Avatar von Antiqua

Anmeldungsdatum:
30. Dezember 2008

Beiträge: 4534

das wichtige Wort hier ist "Monopol".

ich kann ein Betriebssystem mit Browser, Office und Mediaplayer bauen, das ich komplett vernagle. So daß nicht mal Instalieren eines anderen Programmes ausser den von mir hergestellten erlaubt ist. Deinstalieren von Irgenwas habe ich sowieso verboten. Selbst wenn ich es schaffe, das es auf 25 % aller verkauften PC vorinstaliert ist, werde ich deswegen keine Probleme bekommen.

Schwierig wird es erst, wenn die Verbreitung so ansteigt, daß die Monopolgesetze ins Spiel kommen. Genau das ist das Problem, das MS hat.

Sarastro

Anmeldungsdatum:
5. Mai 2007

Beiträge: 279

Antiqua schrieb:

das wichtige Wort hier ist "Monopol".

„Indem das US-Unternehmen den Browser Internet Explorer kostenlos zusammen mit dem Betriebssystem Windows ausliefere, verletzte es europäisches Kartellrecht, erklärte die Kommission.“

Da steht nichts davon, dass der Grund das MS-Monopol ist. Sowie ich das sehen, hat das nichts mit dem Monopol zu tun, sondern einfach nur damit, dass Windows mit einem Browser daherkommt und damit andere Hersleller behindert. Dieser Punkt trifft genau so auf Linux zu, da ist es sogar noch viel schlimmer, schließlich kommen die meisten Distros mit Office, Bildbearbeitung usw.

Newubunti

Anmeldungsdatum:
16. Februar 2008

Beiträge: 5149

Antiqua schrieb:

das wichtige Wort hier ist "Monopol".

Warum hat MS hier ein Monopol? Es gibt doch noch andere Betriebssysteme und es gibt andere Browser die auf MS-Betriebssystemen ohne Probleme laufen. Die ganze Brüssler Klagerei ist absolut lächerlich und schadet dem Verbraucher letztlich mehr, als sie nützt.

Wie soll denn die Alternative aussehen? Gar kein vorinstallierter Browser? Alle möglichen Browser vorinstalliert? Ein Auswahl, welchen Browser man installieren möchte? Welches OS bietet das denn? Außerdem heißt es dann wieder, die Installation sei zu kompliziert.

Bei Apple ist Safari auch schon vorinstalliert. Und selbst wenn man den dort deinstallieren kann, wer macht das denn bitte? Es ist doch völlig irrelevant, ob man den deinstallieren kann oder nicht. Entscheidend ist, ob andere Browser auf dem System laufen und das tun sie. Ich benutze auf MS-Betriebssystemen nur Firefox und der IE nervt mich dabei null. Wo liegt denn da bitte das Problem?

Würde MS das Betriebssystem ohne Browser ausliefern, dann wäre das doch absoluter Schwachsinn. Welches Betriebssystem wird denn bitte ohne Browser ausgeliefert? Wer will das denn bzw. wer hat etwas vom Kriterium der Deinstallierbarkeit.

Wer beschwert sich denn bitte darüber, dass ein MS-Betriebssystem mit vorinstalliertem MS-Browser kommt? Irgendwelche Softwarefirmen? Dann sollen sie doch bitte gar nicht für die MS-Plattform programmieren, sondern andere Betriebssysteme pushen, die offener sind. Das würde dann MS vielleicht wirklich mal schaden.

Ebnet man durch solche Klagen Softwarefirmen einen bequemen Zugang zum MS-Betriebssystem, dann bedeutet das doch auch, dass ein Zwang zur Unterstützung andere Betriebssysteme aufgrund der großen Verbreitung von MS nicht besteht. Schadet das MS letztlich? Wohl kaum.

Gruß, Martin

Vegeta

Avatar von Vegeta

Anmeldungsdatum:
29. April 2006

Beiträge: 7943

Es geht hier um die Ausnutzung der monopolähnlichen Stellung Microsofts (Windows hat knapp 90% Marktanteil) und dass der Wettbewerb dadurch behindert wird - Netscape haben sie damals so fertig gemacht. Linux ist davon in keiner Weise betroffen. Heise schreibt dazu:

Die Kommission vermutet, dass der weltgrößte Softwarekonzern mit dieser Geschäftspraktik seine marktbeherrschende Stellung zum Schaden von Verbrauchern und Konkurrenten ausnutzt. ... Die Kommission kritisiert nach eigenen Angaben, dass die Bündelung bei Microsoft den Wettbewerb zwischen verschiedenen Webbrowsern behindert, Produktinnovation erschwert und letztlich die Auswahl der Kunden vermindert.

http://www.heise.de/newsticker/Microsoft-droht-neues-EU-Bussgeld-Bruessel-eroeffnet-Verfahren--/meldung/121865

Newubunti

Anmeldungsdatum:
16. Februar 2008

Beiträge: 5149

Vegeta schrieb:

Es geht hier um die Ausnutzung der monopolähnlichen Stellung Microsofts (Windows hat knapp 90% Marktanteil) und dass der Wettbewerb dadurch behindert wird - Netscape haben sie damals so fertig gemacht. Linux ist davon in keiner Weise betroffen. Heise schreibt dazu:

Die Kommission vermutet, dass der weltgrößte Softwarekonzern mit dieser Geschäftspraktik seine marktbeherrschende Stellung zum Schaden von Verbrauchern und Konkurrenten ausnutzt. ... Die Kommission kritisiert nach eigenen Angaben, dass die Bündelung bei Microsoft den Wettbewerb zwischen verschiedenen Webbrowsern behindert, Produktinnovation erschwert und letztlich die Auswahl der Kunden vermindert.

http://www.heise.de/newsticker/Microsoft-droht-neues-EU-Bussgeld-Bruessel-eroeffnet-Verfahren--/meldung/121865

Das Problem ist doch nicht die Bündelung. Wieso soll die Bündelung ein Problem sein?

Wenn es ein Problem gibt, dann ist es dass, das MS immer wieder Standards schafft, die nicht bzw. nicht vollständig offen gelegt werden. Das ist das Problem. Aber nicht die Bündelung an sich.

Man kann nicht erst die MS-Standards zulassen und anderen offeneren Standards vorziehen und sich dann hinterher beschweren, dass MS das ausnutzt.

In der Bündelung an sich sehe ich kein Problem.

Und noch mal: Wie soll denn bitte die Alternative aussehen?

Gruß, Martin

Vegeta

Avatar von Vegeta

Anmeldungsdatum:
29. April 2006

Beiträge: 7943

Newubunti schrieb:

Das Problem ist doch nicht die Bündelung. Wieso soll die Bündelung ein Problem sein?

Mit genau dieser Bündelung haben sie z.B. Netscape ins Aus gedrängt und das obwohl sie anfangs einen Marktanteil von 80% hatten.

Wenn es ein Problem gibt, dann ist es dass, das MS immer wieder Standards schafft, die nicht bzw. nicht vollständig offen gelegt werden. Das ist das Problem. Aber nicht die Bündelung an sich.

Wieso entwirft MS Standards? Die entwickeln einfach was und versuchen es durch ihre marktbeherrschenden Stellung durchzudrücken - egal was für eine Scheiße das ist, siehe OOXML. Zum Glück ist der IE mittlerweile so weit abgerutscht, dass sie das nicht mehr einfach können. Sieht man z.B. auch daran, dass es kaum noch IE "optimierte" Seiten gibt.

Und noch mal: Wie soll denn bitte die Alternative aussehen?

Was spricht denn dagegen, dass der User die Wahl hätte, ob er sich den IE und die andere Bundleware bei der Installation installieren will? Bei Windows 95 konnte man noch die Komponenten auswählen und auch nachträglich deinstallieren, aber nicht mal mehr das ist seit Windows XP mehr möglich.

Newubunti

Anmeldungsdatum:
16. Februar 2008

Beiträge: 5149

Vegeta schrieb:

Newubunti schrieb:

Das Problem ist doch nicht die Bündelung. Wieso soll die Bündelung ein Problem sein?

Mit genau dieser Bündelung haben sie z.B. Netscape ins Aus gedrängt und das obwohl sie anfangs einen Marktanteil von 80% hatten.

Warum? Ich hätte gerne mal genau dargelegt, warum es genau an der Bündelung liegt bzw. gelegen hat. War es nicht auch seinerzeit so, dass eben die meisten Seiten nur für den IE optimiert waren? Ich sag' ja nicht, dass MS nicht die Marktstellung ausnutzt, aber Bündelung ist für den Verbraucher schon auch von Vorteil.

Wenn ich also 10 % Marktanteil habe, dann darf ich bündeln ohne Ende (siehe Apple), bei über 50 % aber dann nicht mehr?

Wenn es ein Problem gibt, dann ist es dass, das MS immer wieder Standards schafft, die nicht bzw. nicht vollständig offen gelegt werden. Das ist das Problem. Aber nicht die Bündelung an sich.

Wieso entwirft MS Standards? Die entwickeln einfach was und versuchen es durch ihre marktbeherrschenden Stellung durchzudrücken - egal was für eine Scheiße das ist, siehe OOXML. Zum Glück ist der IE mittlerweile so weit abgerutscht, dass sie das nicht mehr einfach können. Sieht man z.B. auch daran, dass es kaum noch IE "optimierte" Seiten gibt.

Das meinte ich doch mit den Standards, damit hatte ich ja auch OOXML im Blick. Für mich wird hier mehr der große Marktanteil ausgenutzt. Hier sollte man MS zwingen, sich an die wirklichen Standards zu halten. Davon hätte man dann als Verbraucher auch etwas, weil das nämlich auch die Voraussetzung für Vergleichbarkeit und Wettbewerb wäre.

Und noch mal: Wie soll denn bitte die Alternative aussehen?

Was spricht denn dagegen, dass der User die Wahl hätte, ob er sich den IE und die andere Bundleware bei der Installation installieren will? Bei Windows 95 konnte man noch die Komponenten auswählen und auch nachträglich deinstallieren, aber nicht mal mehr das ist seit Windows XP mehr möglich.

OK... nehmen wir mal an, man dürfte das auswählen - was der Verbraucher in der Regel schon gar nicht will, weil es Zeit kostet. Wenn man nun Safari, Firefox, IE und Opera zur Auswahl hätte, was würden dann die meisten Verbraucher auswählen? IE, weil sie den kennen.

Im Prinzip wird es für den Verbraucher weniger komfortabel, weil er erst mal alles zusammenstellen muss.

Warum wird denn Ubuntu sonst schon mit dem für den Normaluser notwendigen Komponenten vorinstalliert?

Also ich find Bundeling für den Verbraucher grundsätzlich vorteilhaft.

Was ich bekämpfen würde ist, dass MS sich nicht an Standards hält. Zumindest in Sachen Web würde ich sie dazu zwingen.

Aber den IE aus dem Betriebssystem herauslösen wird nichts bringen - außer Komforteinbußen.

Gruß, Martin

Vegeta

Avatar von Vegeta

Anmeldungsdatum:
29. April 2006

Beiträge: 7943

Newubunti schrieb:

Warum? Ich hätte gerne mal genau dargelegt, warum es genau an der Bündelung liegt bzw. gelegen hat. War es nicht auch seinerzeit so, dass eben die meisten Seiten nur für den IE optimiert waren?

Den IE gab es zu der Zeit noch gar nicht. Aber lies dir das mal bei Wikipedia nach unter Browserkrieg. Im Übrigen ist MS auch dabei den Antiviren-Herstellern Konkurrenz zu machen, indem sie erstens dieses Windows-Defender eingebaut haben in Windows und nun auch eine eigene Antivirenlösung einbauen oder zumindest kostenlos verfügbar machen. Das treibt die Konkurrenz langfristig genau so ins Aus wie damals Netscape, sollte diese Antivirenlösung fest in Windows eingebaut werden.

Ich sag' ja nicht, dass MS nicht die Marktstellung ausnutzt, aber Bündelung ist für den Verbraucher schon auch von Vorteil.

Die von MS entwickelte Bundleware besteht zumeist im Vergleich zu anderen Produkten aus minderwertiger Software, die nur unbedarfte User verwenden werden. Zudem bezahlst du den Mist mit, auch wenn du ihn nicht benutzt.

OK... nehmen wir mal an, man dürfte das auswählen - was der Verbraucher in der Regel schon gar nicht will, weil es Zeit kostet. Wenn man nun Safari, Firefox, IE und Opera zur Auswahl hätte, was würden dann die meisten Verbraucher auswählen? IE, weil sie den kennen.

Die meisten Verbraucher kennen nur den IE, eben weil er vorinstalliert ist und die Alternativen nicht kennen. Wenn der IE so toll ist, wieso verliert er seit Jahren kontinuierlich Marktanteile?

Warum wird denn Ubuntu sonst schon mit dem für den Normaluser notwendigen Komponenten vorinstalliert?

Du kannst Ubuntu auch nackt installieren, dann musst du halt alles nachinstallieren. Zweitens kannst du unter Ubuntu alle Komponenten auf Wunsch deinstallieren. Auch das ist bei Windows nicht möglich, versuch da mal den Mediaplayer, IE oder sonstwas von der Bundleware zu deinstallieren, es geht nicht!

Also ich find Bundeling für den Verbraucher grundsätzlich vorteilhaft.

Natürlich, spricht ja auch nichts dagegen, wenn nicht alles aus einer Hand kommt. Aber bei Windows kommt halt alles von Microsoft und sie versuchen damit gezielt den Markt zu beeinflussen. So wird mit Sicherheit in Windows 7 Silverlight fest installiert sein und damit werden sie versuchen Flash gehörig Konkurrenz zu machen. Das würden sie niemals schaffen, wenn nicht Silverlight bei jeder Installation von Windows dabei wäre. Vielleicht verstehst du jetzt, warum dieses Bundling schädlich für den Markt sein kann.

thom_raindog

Avatar von thom_raindog

Anmeldungsdatum:
20. Mai 2005

Beiträge: 2848

Nein, Ubuntu (oder eigentlich Linux generell droht das nicht. Bei Linuxen kann ich ja immer praktisch alle Komponenten beliebig austauschen (gut, in nem gewissen Rahmen der technischen Machbarkeit, aber immerhin...) und genau das geht / ging bei Win(speziell98) nicht. Dort war der IE gleichzeitig auch der Dateiexplorer und das macht eben Probleme. Damit KANN der mündig wählende User nichtmal eine Entscheidung treffen. Das wär so als könntest du in dein neues Auto keine andere Stereoanlage einbauen weil sonst die Scheibenwischer nicht mehr gehen ☺

Sarastro

Anmeldungsdatum:
5. Mai 2007

Beiträge: 279

Vegeta schrieb:

Warum wird denn Ubuntu sonst schon mit dem für den Normaluser notwendigen Komponenten vorinstalliert?

Du kannst Ubuntu auch nackt installieren, dann musst du halt alles nachinstallieren. Zweitens kannst du unter Ubuntu alle Komponenten auf Wunsch deinstallieren. Auch das ist bei Windows nicht möglich, versuch da mal den Mediaplayer, IE oder sonstwas von der Bundleware zu deinstallieren, es geht nicht!

Du kannt auch Windows ohne dieses Gedöns kaufen, dafür hat die EU gesorgt.

Also ich find Bundeling für den Verbraucher grundsätzlich vorteilhaft.

Natürlich, spricht ja auch nichts dagegen, wenn nicht alles aus einer Hand kommt. Aber bei Windows kommt halt alles von Microsoft und sie versuchen damit gezielt den Markt zu beeinflussen. So wird mit Sicherheit in Windows 7 Silverlight fest installiert sein und damit werden sie versuchen Flash gehörig Konkurrenz zu machen. Das würden sie niemals schaffen, wenn nicht Silverlight bei jeder Installation von Windows dabei wäre. Vielleicht verstehst du jetzt, warum dieses Bundling schädlich für den Markt sein kann.

Weil es mehr Konkurenz gibt?

Antworten |