sitronen-
Anmeldungsdatum: 17. August 2012
Beiträge: 651
|
Mal etwas Nicht-Technisches, aber dennoch "aufregend": Canonical setzt sich einmal mehr bei der Community-Arbeit in die Nesseln. Noch sollte man die Nachrichten um den Rücktrittsersuch gegenüber Ridell aber noch mit Vorsicht genießen: http://www.itworld.com/article/2926838/linux/mark-shuttleworth-ubuntu-community-council-ask-kubuntu-developer-to-step-down-as-leader.html Edit: Link zum Thema: https://skitterman.wordpress.com/2015/05/26/information-exchange-between-the-ubuntu-community-council-and-the-kubuntu-council/. Möglicherweise liegt diesmal der Fehler Auslöser nicht alleine bei Ubuntu/Canonical, das Handling der Sache ist allerdings... suoboptimal. Edit 2: Text an den sichtbaren Stellen überarbeitet. Moderiert von Cruiz: Beiträge ausgegliedert, da kein direkter Bezug zu KDE.
|
Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
|
Kubuntu ist finanziell weder von Ubuntu, noch von Canonical abhängig. Man muss sich also keine großen Sorgen um das Projekt machen. Auch wenn davon vieles Gerüchte sind und man nicht alles restlos nachvollziehen kann (E-Mails sind immer nur ein Teil der Wahrheit), sieht man mal wieder den miesen Umgang von Canonical mit der Community. Die Derivate werden ja schon länger mit Füßen getreten. Canonical versucht mehr und mehr seinen eigenen Stiefel durchzuziehen. Ubuntu Touch, Snappy Core, Mir, Unity 8 etc. pp. Das verträgt sich wenig mit der gewachsenen Derivate-Struktur und wird mittelfristig krachen.
|
Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
|
Da wurde scheinbar ja ganz wunderbar intern kommuniziert... http://linuxgrandma.blogspot.de/2015/05/challenges-and-opportunities.html Canonical und Ubuntu Community Council sollten aufpassen. Die Derivate hängen oft von wenigen Leuten ab. Man fragt sich manchmal wie Ubuntu die Bedeutung der Derivate bewertet...
|
Sh4kal
Anmeldungsdatum: 18. August 2011
Beiträge: 343
|
Auf reddit wurde vorgeschlagen, die Kubuntu Leute sollten (wieder) zurück zu Debian und dort das KDE Team verstärken. Wenn man sich mal den Umgang seitens Canonical hier mal anguckt, kann ich diesen Vorschlag irgendwie gut nachvollziehen.
|
Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
|
Sh4kal schrieb: Auf reddit wurde vorgeschlagen, die Kubuntu Leute sollten (wieder) zurück zu Debian und dort das KDE Team verstärken. Wenn man sich mal den Umgang seitens Canonical hier mal anguckt, kann ich diesen Vorschlag irgendwie gut nachvollziehen.
So etwas in der Art stand ja gerüchteweise immer mal wieder im Raum. Das Problem ist nur, dass man bei einem solchen Schritt einen Großteil der Nutzerbasis verlieren würde.
|
Sh4kal
Anmeldungsdatum: 18. August 2011
Beiträge: 343
|
Cruiz schrieb: Sh4kal schrieb: Auf reddit wurde vorgeschlagen, die Kubuntu Leute sollten (wieder) zurück zu Debian und dort das KDE Team verstärken. Wenn man sich mal den Umgang seitens Canonical hier mal anguckt, kann ich diesen Vorschlag irgendwie gut nachvollziehen.
So etwas in der Art stand ja gerüchteweise immer mal wieder im Raum. Das Problem ist nur, dass man bei einem solchen Schritt einen Großteil der Nutzerbasis verlieren würde.
Ja, Debian hat in Sachen Nutzerfreundlichkeit leider absolut nicht zugelegt (zumindest seitdem ich mich mit Linux beschäftige) - Da verliert man dann bestimmt Nutzer, die sich damit nicht rumschlagen wollen. Ist natürlich immer die Frage was einem wichtiger ist, die Nutzerbasis oder dass man "ungestört" sein Ding machen kann.
|
syscon-hh
Anmeldungsdatum: 8. Oktober 2005
Beiträge: 10220
|
Sh4kal schrieb: Ja, Debian hat in Sachen Nutzerfreundlichkeit leider absolut nicht zugelegt (zumindest seitdem ich mich mit Linux beschäftige) - Da verliert man dann bestimmt Nutzer, die sich damit nicht rumschlagen wollen.
Und nicht nur "in Sachen Nutzerfreundlichkeit" - es klemmt auch an vielen anderen Ecken
Frisch auf dem Tisch → nur EFI Bootmanagement kann es nur eingeschränkt, man braucht dazu einiges an Insiderwissen), um das zusammen auf einem Windows- bzw. MAC-Rechner zum Laufen zu kriegen. Aber das lenkt jetzt nur vom Thema ab 😉
|
Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
|
Man kann nur hoffen, dass es eine Einigung geben wird. Kubuntu ist das wichtigste Derivat und ein Abgang der maßgeblichen Entwickler wäre verheerend. Die ganze Episode hier zeigt aber leider das asymetrische Verhältnis der Derivate-Teams zu Ubuntu. So kann keine Community auf Dauer funktionieren. Es kann einfach nicht sein, dass das CC den Rücktritt eines Mitglieds des KC fordert ohne vorher mit den dortigen Mitgliedern Rücksprache zu halten.
|
Tids
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2008
Beiträge: 3065
Wohnort: Naumburg (Saale)
|
Cruiz schrieb: Man kann nur hoffen, dass es eine Einigung geben wird. Kubuntu ist das wichtigste Derivat und ein Abgang der maßgeblichen Entwickler wäre verheerend.
Genau darum geht es doch. Für mich ist die ganze Sache vollkommen klar - JR ist einer der weniger "außerhalb" des von Canonical kontrollierten Bereichs der eine gewisse Machtstellung hat. Denn Kubuntu hat eines was kein anderes Derivat hat: Marktmacht. Das sind eben nicht nur 1-2% Vom Ubuntu Markt, Das weiß Canonical. Wie soll man nun an die Börse gehen, wenn es im Team jemanden gibt der einfach "Nein" sagen kann und eine andere Stellung hat als Canonical selbst (wir erinnern uns an MIR vs Wayland). Wie machst du deinen Shareholdern klar, dass der Weg, den du angepriesen hast nicht hin haut weil 10-20% deiner Nutzerschaft da nicht mit wollen? Noch ein Beweis dafür ist, dass er zwar zurücktreten soll, doch seine Rechte für den Upload behalten wird(die wahrlich nicht unbedenklich ist. er ist zuständig für Qt, was auch sehr wichtig für Ubuntus Unitiy ist). Es ist also kein "Du bist überarbeitet, nimm dir mal nen Jahr Urlaub"-Zwang. Es ist einfach nur "Macht deine Arbeit und halt die Fresse". Also wird eben gestochert und gestichelt, Upstream (erinnern wir uns noch an mgraesslin den sie uch raus geeckelt haben?) und Downstream und versucht diese Unbequemlichkeiten zerfallen zu lassen.
Das schlimmste was nun passieren könnte, wäre dass Kubuntu auf Debian wechselt. Das wäre wohl das aus für die Community Distros und Ubuntu würde sich komplett abspalten.
Die ganze Episode hier zeigt aber leider das asymetrische Verhältnis der Derivate-Teams zu Ubuntu. So kann keine Community auf Dauer funktionieren. Es kann einfach nicht sein, dass das CC den Rücktritt eines Mitglieds des KC fordert ohne vorher mit den dortigen Mitgliedern Rücksprache zu halten.
Es geht schon nicht an, dass sie das überhaupt fordern. JR ist gewählter Vertreter Kubuntus. Das Team hat nix gegen ihn und auch von der KDE Seite her ist er wahrlich nicht unbeliebt. Eventuell wäre es schlicht gut wichtige Themen einfach öffentlich zu handhaben. Aber ich selbst halte von allem was direkt Ubuntu betrifft überhaupt nicht viel. Das ist für mich alles ein großer Haufen gepresst aus Lügen und leeren Versprechungen.
|
V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
|
Tids schrieb: Cruiz schrieb: Man kann nur hoffen, dass es eine Einigung geben wird. Kubuntu ist das wichtigste Derivat und ein Abgang der maßgeblichen Entwickler wäre verheerend.
Genau darum geht es doch. Für mich ist die ganze Sache vollkommen klar - JR ist einer der weniger "außerhalb" des von Canonical kontrollierten Bereichs der eine gewisse Machtstellung hat. Denn Kubuntu hat eines was kein anderes Derivat hat: Marktmacht. Das sind eben nicht nur 1-2% Vom Ubuntu Markt, Das weiß Canonical. Wie soll man nun an die Börse gehen, wenn es im Team jemanden gibt der einfach "Nein" sagen kann und eine andere Stellung hat als Canonical selbst (wir erinnern uns an MIR vs Wayland). Wie machst du deinen Shareholdern klar, dass der Weg, den du angepriesen hast nicht hin haut weil 10-20% deiner Nutzerschaft da nicht mit wollen? Noch ein Beweis dafür ist, dass er zwar zurücktreten soll, doch seine Rechte für den Upload behalten wird(die wahrlich nicht unbedenklich ist. er ist zuständig für Qt, ...................
Irgendwie sprichst / schreibst Du das was ich teilweise denke. Weshalb ich zur Zeit eine andere Distribution nutze, um eben mehr Abstand zu gewinnen. Vielleicht sehe ich dann die Dinge etwas anders?? Kann man überhaupt Betriebs-blind mit kubuntu werden?? peace Edit:Prolinux schreibt
|
HasserDesErfolges
Anmeldungsdatum: 19. August 2010
Beiträge: Zähle...
|
V0LKER schrieb: Prolinux schreibt
"Faktisch gesehen hat Riddell, der anscheinend von einem US-Standpunkt aus argumentiert, wohl unrecht. Denn die Markenrichtslinien von Canonical fordern nur, dass Produkte, die die Marken und Designs von Ubuntu verwenden wollen, von Canonical genehmigt werden müssen. Nicht nur Canonical, sondern auch viele größere freie Projekte wie Mozilla und LibreOffice gehen diesen Weg - notgedrungen und nicht unbedingt zur Freude der Gemeinschaft. Nur auf diese Weise besteht für die Projekte eine Handhabe gegen die missbräuchliche Verwendung der Software, beispielsweise das Verbreiten von Download-Paketen mit Spyware."
|
HmpfCBR
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2007
Beiträge: 4597
Wohnort: Leipzig
|
V0LKER schrieb: Prolinux schreibt
Schlecht recherchiert ist schlecht recherchiert.
|
V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
|
HmpfCBR schrieb: V0LKER schrieb: Prolinux schreibt
Schlecht recherchiert ist schlecht recherchiert.
Das mag ich nicht beurteilen, es gibt da wohl zwei Sichtweisen. Da Du so sicher schreibst, hast Du mit beiden beteiligten gesprochen? Weitere Informationen: https://lwn.net/Articles/645973/ http://www.linux-magazin.de/content/view/full/96538?utm_source=LMO&utm_medium=email&utm_campaign=LMO-Newsletter Persönlich hoffe ich mal das sich die Wogen schnell glätten.
|
Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
|
HasserDesErfolges schrieb: V0LKER schrieb: Prolinux schreibt
"Faktisch gesehen hat Riddell, der anscheinend von einem US-Standpunkt aus argumentiert, wohl unrecht. Denn die Markenrichtslinien von Canonical fordern nur, dass Produkte, die die Marken und Designs von Ubuntu verwenden wollen, von Canonical genehmigt werden müssen. Nicht nur Canonical, sondern auch viele größere freie Projekte wie Mozilla und LibreOffice gehen diesen Weg - notgedrungen und nicht unbedingt zur Freude der Gemeinschaft. Nur auf diese Weise besteht für die Projekte eine Handhabe gegen die missbräuchliche Verwendung der Software, beispielsweise das Verbreiten von Download-Paketen mit Spyware."
Es geht meiner Ansicht nach nicht um die Lizenzproblematik, sonder darum, dass das CC ohne Rücksprache mit dem KC den Rücktritt eines führenden Kubuntu-Entwicklers verlangt. Alles mit Rückdeckung von M. Shuttleworth, der sich in den vergangenen Jahren ja aufopferungsvoll für Kubuntu eingesetzt hat. 🙄 Man wird sehen wie sich das entwickelt. Ich kann Tids Argumentation hier schon nachvollziehen. Sofern Canonical die Derivate einschränken will, müssen sie bei Kubuntu anfangen. Alles was hier passiert ist wegweisend für die anderen Derivate.
|
Sh4kal
Anmeldungsdatum: 18. August 2011
Beiträge: 343
|
V0LKER schrieb: Persönlich hoffe ich mal das sich die Wogen schnell glätten.
Irgendwie bezweifle ich das ein wenig. Selbst wenn das mit Riddell zurückgenommen werden sollte (die Chancen dafür kann ich nicht einschätzen), stehen da einige Sachen noch immer im Raum, mit denen er Recht hat. Um mal eine Sache zu nennen: Es ist ja offenbar wirklich so dass Canonical Geld für den Zweck "Unterstützung der Ubuntu Flavours" eingesammelt hat, dieses Geld aber nie bei den zuständigen Gruppen angekommen ist. Auch wenn der CC dafür nicht die richtige Stelle wäre, ist das ziemlich hinterlistig von Canonical. Die einzigen Aussagen die ich dazu gefunde habe war ja "es weiß keiner wo das Geld ist". Da würde ich mir als Teil der Kubuntu Entwickler zweimal überlegen, ob ich mit sowas zusammenarbeiten möchte.
|